Urbane Topografien der Flucht in der Kinder- und Jugendliteratur des Exils
DOI:
https://doi.org/10.21248/gkjf-jb.131Abstract
[English title and abstract below]
Aspekte der Heimatlosigkeit, Deterritorialität und Verfolgung sind – wie u. a. Bannasch und Rochus feststellten – konzeptionelle Merkmale der Exilliteratur. Häufig werden diese Merkmale mit dem Konzept der Akkulturation in Verbindung gebracht. Der vorliegende Beitrag erweitert die bestehende Forschungsperspektive auf Akkulturationsprozesse in der Exilliteratur, indem am Beispiel der Repräsentationen von Exilstädten in Lisa Tetzners Exilromanen Erwin kommt nach Schweden (1944) und Mirjam in Amerika (1942) sowie Walther Pollatscheks 3 Kinder kommen um die Welt (1947) aufgezeigt wird, wie in der Textur der Exilstädte während der Flucht zeitgenössische Wahrnehmungsmuster der Akkulturation eingeschrieben werden. Methodisch wird auf Mahlers literaturtheoretische Überlegungen zu Stadttexte – Textstädte Bezug genommen, um darzulegen, wie Exilstädte im Roman konstruiert werden und wie aus diesen Konstruktionen Vorstellungen von Heimatlosigkeit, Deterritorialität und Verfolgung resultieren. Das Ziel des Beitrags ist es, Funktionen und Repräsentationen von Exilstädten für die Deutung von Flucht während des Nationalsozialismus zu konturieren.
Urban Topographies of Flight in German Children’s Exile Literature
Aspects of homelessness, deterritoriality and persecution are conceptual characteristics of exile literaturee, and are often associated with the concept of acculturation. This article expands the existing research perspective on acculturation processes in German literature in exile by examining the representations of cities in Lisa Tetzner’s exile novels Erwin kommt nach Schweden (1944) and Mirjam in Amerika (1942), as well as Walther Pollatschek’s 3 Kinder kommen um die Welt (1947). It demonstrates how contemporary perceptions of acculturation are inscribed into the texture of these exile cities during flight. Methodologically, the article refers to Mahler’s literary theoretical deliberations on city texts-text cities to show how exile cities are constructed in the novels and how these constructions result in notions of homelessness, deterritoriality and persecution. The aim of the article is to outline the functions and representations of cities of exile for interpretating flight during National Socialism.
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