Generationale Umweltkrisen
Verbindungen von Age Studies und Kulturökologie
DOI:
https://doi.org/10.21248/gkjf-jb.86Abstract
Der Beitrag widmet sich Erzählungen (Bilderbuch, Comic, Roman) von ökologischen Krisen und Transformationsprozessen. Im Zentrum stehen dabei Texte, die entlang der ökologischen Veränderungen von generationalen Ordnungen und vor allem auch Spannungen erzählen. Ziel ist es, Forschungsansätze der literaturwissenschaftlichen Kulturökologie und des Ecocriticism mit den Age Studies zu verbinden, um neue Perspektiven auf die Texte zu gewinnen. So werden einerseits die Konstruktionen und Inszenierungen von Natur und Umwelt reflektiert und andererseits auch die damit verwobenen diskursiven Positionen in einem generationalen Gefüge. Diese werden mit Zapfs triadischem Funktionsmodell auf ihre diskursiven Funktionen hin untersucht. Insbesondere in der Figurengestaltung der Texte zeigen sich über die Alterszuschreibungen deutlich differierende Positionen. So stehen vor allem die jugendlichen Figuren häufig für den von Zapf (2008) so genannten imaginativen Gegendiskurs, während die Erwachsenen die Fehlstellungen eines kulturkritischen Metadiskurses repräsentieren. Interessant ist dabei weiterhin, dass sich zunehmend Verantwortungsrollen umkehren: Die Jugendlichen müssen die Erwachsenen davon überzeugen, umweltfreundlicher und -bewusster zu leben. Auf der Gegenstandsebene verfolgt der Beitrag einen intermedialen Ansatz, bei dem ein Comic (Lukas Jüliger: Unfollow, 2020), ein Bilderbuch (Zoë Tucker / Zoe Persico: Greta und die Großen, 2019) und ein Jugendroman (Swantje Oppermann: Fieber, 2021) einbezogen werden.
[English title and abstract below]
Generational Environmental Crises
Connections between Age Studies and Ecocriticsm
This article addresses narratives of ecological crises and transformation processes. The focus is on those that tell of generational orders, especially of tensions, along the lines of ecological changes. The article aims to combine the approaches of literary cultural ecology and ecocriticism with the perspective of age studies. Doing so reflects the constructions and stagings of nature and the environment as well as the discursive positions interwoven with them in a generational structure. Characterisation, especially according to age attribution, shows clearly differing positions. While young characters often stand for what Hubert Zapf calls the imaginative counter-discourse, adult figures represent the misconceptions of a cultural-critical meta-discourse. Interestingly, the roles of responsibility are increasingly reversed: Young people have to convince adults to live in a more environmentally friendly and conscious way. The article takes an intermedial approach, analysing a graphic novel (Lukas Jüliger, Unfollow, 2020), a picturebook (Zoë Tucker / Zoe Persico, Greta and the Giants, 2019) and a young adult novel (Swantje Oppermann, Fieber, 2021).
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