Festuca tomanii sp. nov., ein Dünen-Schwingel des nördlichen Oberrhein-, des mittleren Main- und des böhmischen Elbetal
DOI:
https://doi.org/10.21248/kochia.v9.63Abstract
Auf basenreichen Sanden des nördlichen Oberrhein-, mittleren Main- und böhmischen Elbetales wachsende, blaugrün bereifte tetraploide Schwingel, die bisher meist als Festuca duvalii angesprochen wurden, werden als F. tomanii neu beschrieben. von F. duvalii unterscheidet sich F. tomanii durch (1) pergamentartige Scheiden der Grundblätter, von denen die Spreiten frühzeitig abfallen (F. duvalii: Scheiden der Grundblätter nicht pergamentartig, Spreiten lange erhalten bleibend), (2) dickere Blätter (0,8–1,1 mm vs. 0,6–0,9 mm) mit mehr Leitbündeln (9–11 vs. 7) sowie (3) durch einen ± geschlossenen Sklerenchymring (F. duvalii: Sklerenchym überwiegend in drei Bündeln). Die Bestände von F. tomanii sind stark rückläufig; die meisten Populationen finden sich an Reliktstandorten. F. tomanii ist ein typischer Bestandteil des Jurineo cyanoidis-Koelerietum glaucae (Koelerion glaucae).