Stellaria pallida – noch immer häufig verkannt

Autor/innen

  • Gerold Hügin

DOI:

https://doi.org/10.21248/kochia.v6.92

Abstract

Nur wenige Differentialmerkmale erlauben eine sichere Unterscheidung der diploiden Stellaria pallida von der allotetraploiden S. media: die fehlenden oder rudimentären Kronblätter, die Staubblattanzahl sowie Größe und Masse der Samen. Nicht bewährt haben sich dagegen die Farbe der Laubblätter und der Samen sowie die Länge und die Behaarungsverhältnisse der Kelchblätter. Bestimmungsschwierigkeiten und die Tatsache, dass S. pallida oft übersehen wird, sind die Gründe, weshalb über Standort und Vergesellschaftung immer noch wenig bekannt ist. S. pallida bleibt nicht auf Sandgebiete und Tieflagen beschränkt, auch ist sie nicht in erster Linie eine Ruderalart (häufiger in Rasen-, Tritt- und Saumgesellschaften). Die Verbreitung ist überall erst unvollständig erfasst, sowohl innerhalb des als ursprünglich angesehenen Areals (Europa, Nordafrika, Westasien), als auch in Nord- und Südamerika, Südafrika, Ostasien und Australien, wo S. pallida als Neophyt angesehen wird. Fundierte Aussagen über eine Bestandsentwicklung sind bis jetzt nicht möglich. Ausbreitungsmöglichkeiten und Indigenat werden diskutiert. Strittig ist, ob der Name S. pallida (Dumort.) Piré 1863 als gültig veröffentlicht angesehen werden darf oder durch S. pallida (Dumort.) Crépin 1866 zu ersetzen ist. Der ältere Name S. apetala Ucria 1793 hat Priorität vor S. pallida; ein Neotypus wird festgelegt.

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Veröffentlicht

2012-01-27

Zitationsvorschlag

Hügin, G. 2012: Stellaria pallida – noch immer häufig verkannt. – Kochia 6: 91–117. – doi: 10.21248/kochia.v6.92

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